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Nr. 34 / 2013

12. Februar 2013 : Verschiedene Kulturen - verschiedene Entwicklungen? - Uni beteiligt sich an einem deutsch-israelischen Forschungsprojekt zur Bindungstheorie

Wie beeinflusst Kultur das Bindungsverhalten von Kindern? Antworten darauf sucht ein neues Forschungsprojekt mit dem Titel »Development of relationships during infancy: Risk and protective factors in minority and majority families in Germany and Israel«. An der Studie, welche vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit mehr als 200.000 Euro gefördert wird, ist auch die Universität Osnabrück beteiligt.

Wie beeinflusst Kultur das Bindungsverhalten von Kindern? Antworten darauf sucht ein neues Forschungsprojekt mit dem Titel »Development of relationships during infancy: Risk and protective factors in minority and majority families in Germany and Israel«. An der Studie, welche vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit mehr als 200.000 Euro gefördert wird, ist auch die Universität Osnabrück beteiligt.

Das Projekt ist ein Zusammenschluss von deutschen und israelischen Forschern. Dr. Orya Tishby und Prof. Dorit Roer-Strier von der Paul Baerwald School of Social Work and Social Welfare und dem Joseph J. Schwartz Graduate Program in Early Childhood Studies, der Hebrew University Jerusalem, sind die Antragsteller auf israelischer Seite. Die niedersächsischen Forscherinnen sind Dr. Hiltrud Otto, die als Fellow der Martin Buber Society derzeit auch der Hebrew University tätig ist, und Prof. Dr. Heidi Keller von der Abteilung Entwicklung und Kultur der Universität Osnabrück sowie dem Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe).

Zum Hintergrund: Die in den 1960er Jahren von John Bowlby entwickelte Bindungstheorie, befasst sich mit dem Aufbau und den Konsequenzen von engen Beziehungen im Laufe des Lebens. Im Rahmen des Projektes werden russische Migranten und Mittelschichtfamilien aus Deutschland und Israel bezüglich ihrer Entwicklung von Bindungen untersucht. Dafür werden ab März drei Doktoranden 30 Familien in jeder Stichprobe ein Jahr lang begleiten, beginnend mit der Geburt eines Kindes. Durch verschiedene Untersuchungen, wie Fragebögen, Interviews und Verhaltensbeobachtungen, kann festgestellt werden, wie Kinder Bindungsbeziehungen aufbauen und wie sich diese in kulturellen Kontexten unterscheiden. »Wir nehmen dabei an, dass Bindungsbeziehungen auf unterschiedlichen Wegen hergestellt werden können, beispielsweise eher physische oder psychische Mechanismen im Vordergrund stehen, ebenso aber auch die Risikofaktoren, die zu Bindungsstörungen führen können, kulturellen Eigenheiten unterliegen«, erklärt Prof. Keller.

»Langfristiges Ziel des Projekts ist die Entwicklung kultur-informierter Interventions- und Präventionsprogramme, die die kulturellen Eigenheiten und Bedürfnisse bestimmter Populationen berücksichtigen und dadurch effektiver sind als vorhandene Programme, die meist in und für westliche Mittelschichtfamilien entwickelt wurden«, so Dr. Hiltrud Otto.

Weitere Informationen

Michael Buning, Universität Osnabrück
Institut für Geographie (IfG)
Seminarstraße 19a/b, 49074 Osnabrück
Tel. +49 151 55595217
mbuning@uni-osnabrueck.de

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